Positionen

Wissenschaftsmanagement als Grundlage für strategisches Planen, Handeln und Führen in wissenschaftlichen Einrichtungen: Wissenschaftsmanager*innen leisten zentralen Beitrag zur Steigerung der Strategiefähigkeit von Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen

Das vorliegende NWM-Positionspapier befasst sich mit dem Wissenschaftsmanagement als Grundlage für strategisches Planen, Handeln und Führen in staatlichen und privaten Hochschulen sowie in außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Es verfolgt zwei Zielsetzungen: (1) Wissenschaftspolitischen Akteuren (insbesondere HRK, LRK, Wissenschaftsrat, der GWK und den Leitungen von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen) sollen der Stellenwert des Wissenschaftsmanagements für die angeführten Bereiche verdeutlicht und prioritäre Handlungsfelder aufgezeigt werden. (2) Im Netzwerk Wissenschaftsmanagement trägt es zur Diskussion über das Selbstverständnis und Aufgabenprofil von Wissenschaftsmanager*innen bei.

Positionspapier „Wissenschaftsmanagement als Grundlage für strategisches Handeln“, Februar 2020

Wissenschaftsmanagement als eine Leitidee moderner Wissenschaftsgovernance: Stellungnahme des Netzwerks Wissenschaftsmanagement e.V. zu den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Hochschulgovernance

Der Wissenschaftsrat hat sich in seinen jüngsten Empfehlungen zur Hochschulgovernance (Drs. 7328-18, Hannover 2018) auch zur Rolle des Wissenschaftsmanagements geäußert.

Darin spricht sich der Wissenschaftsrat dafür aus, die Angehörigen des Wissenschaftsmanagements stärker in die Hochschulverwaltungen zu integrieren. Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement teilt diese Einschätzung nicht:

  • Nicht das Wissenschaftsmanagement sollte stärker in die Hochschulverwaltung integriert werden. Vielmehr sollten sich Hochschulen als Organisationen stärker am Wissenschaftsmanagement als Leitidee orientieren und entsprechend agieren.
  • Die klassische Vorstellung einer Dichotomie von Wissenschaft und Verwaltung ist immer weniger in der Lage, die Realität des Wissenschaftssystems zu beschreiben.
  • Das Netzwerk betrachtet Wissenschaftsmanagement als eine Leitidee moderner Wissenschaftsgovernance, die der Professionalisierung zeitgemäßer Unterstützungsstrukturen für die Wissenschaft Vorschub leistet. Dies gilt unabhängig davon, wo diese Strukturen in der Governance von Wissenschaftseinrichtungen verortet sind.

Das Vorstandsteam dankt den Verfasserinnen und Verfassern Claudia Windfuhr, Isabel Strauß, Patrick Hintze, René Krempkow, Florian Bernstorff sowie allen Inputgeberinnen und -gebern aus dem Netzwerk.

Das Netzwerk repräsentiert das Wissenschaftsmanagement im deutschsprachigen Raum in seiner ganzen Vielfalt. Seine Mitglieder arbeiten in unterschiedlichen Funktionen und Einrichtungen und sind dabei sowohl dem Verwaltungs- als auch dem Wissenschaftsbetrieb zugeordnet.

Positionspapier: „Stellungnahme des NWM zu WR Empfehlung Governance“, Februar 2019

Meinung aus dem Netzwerk „Mit korrekten Reiseabrechnungen gewinnen Sie noch keine Fördermittel“, zur Modernisierung der Wissenschaftsverwaltung

Wissenschaftsfreiheit neu gestalten: Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement fordert zukunftsorientierte Debatte um eine gute Governance in der Wissenschaft

Die Wissenschaftsfreiheit ist aktuell vor allem Gegenstand von juristischen Debatten. Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement kritisiert in seinem neu erschienenen Positions­papier, dass dies dem hohen Gut der Wissenschafts­freiheit nicht gerecht wird. Im Wissenschaftssystem werde viel über Anpassungen von Landeshochschulgesetzen nachgedacht, aber zu wenig grundsätzlich darüber diskutiert, wie die Hochschule als Wissenschaftsorganisation heute und in Zukunft aussehen sollte. Der Zusammenschluss von mehreren hundert Wissenschafts­managerinnen und Wissenschaftsmanagern fordert eine stärker inhaltliche und zukunftsorientierte Debatte zu den Fragen:

  • Wie sollte eine Wissenschaftseinrichtung organisiert sein?
  • Was macht eine gute Governance in der Wissenschaft aus?
  • Wie lässt sich die Organisationsqualität definieren, bestimmen und überprüfen?

Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement hält es bei den möglichen Antworten auf diese Fragen für wichtig, dass die in den letzten Jahren gewachsene Hochschulautonomie berücksichtigt wird. In einer Hochschule mit größeren Handlungs- und Entscheidungs­kompetenzen sollte die Freiheit der Wissenschaft nicht von einzelnen akademischen Mitgliedern oder bestimmten Personengruppen abhängen, sondern stets von der Gesamtorganisation garantiert werden. Daher spricht sich das Netzwerk Wissenschaftsmanagement in seinem Positionspapier dafür aus, die Wissenschaftsfreiheit inhaltlich stärker als ein organisationales und weniger als ein persönliches Grundrecht zu sehen.

Positionspapier „Wissenschaftsfreiheit neu gestalten“, November 2017

Exzellente Universitäten benötigen exzellente Governance: Wissenschaftsmanager halten gesonderte Begutachtung von Strategie und Organisation im Rahmen der Exzellenzstrategie für unverzichtbar

Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement rückt die Frage nach einer guten Governance von Wissenschaftseinrichtungen in den Fokus. Es fordert vor diesem Hintergrund auch Konsequenzen für eines der wichtigsten öffentlichen Förderprogramme, für das in den kommenden Monaten die Entscheidungen getroffen werden: die Exzellenzstrategie. In einem aktuellen Positionspapier räumt der Verbund von Wissenschaftsmanagerinnen und Wissenschaftsmanagern im deutschsprachigen Raum ein, dass wissenschaftliche Leistungen und Konzepte eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Exzellenzuniversitäten spielen sollten. Es wird aber angemahnt, dass in einem für die Wissenschaftslandschaft strukturell so wichtigen Wettbewerb in gleichem Maße darauf geachtet werden müsse, dass die Universitäten sich mit einer überzeugenden Strategie für die Gesamtorganisation und innovativen Ideen für ihre Governance bewerben. Darin sei schließlich der besondere Mehrwert der sogenannten „Zukunftskonzepte“ des Vorgängerwettbewerbs in den vergangenen Jahren gesehen worden.

In dem Positionspapier wird insbesondere darauf hingewiesen, dass die Bewertung von Strategie und Gesamtorganisation nicht an die Begutachtung der wissenschaftlichen Leistungen und der neuen Projekte gekoppelt werden dürfe. Es werden stattdessen Governance-Kriterien vorgeschlagen, die von den Gutachterinnen und Gutachtern gesondert überprüft werden sollten. Sie sollte unter anderem kritisch fragen: Wie authentisch und einzigartig sind die von den Universitäten vorgegebenen Leitbilder? Wie belastbar und neuartig definieren die Universitäten das, was sie wissenschaftlich leisten und erreichen wollen? Wie solide sind die Ideen für die Personalentwicklung auf allen Mitarbeiterebenen?

Das Positionspapier nennt weitere Kriterien zur Bewertung von Strategie und Governance. Mit ihnen wirbt das Netzwerk Wissenschaftsmanagement bei den Entscheidungsträgerinnen und ‑trägern der Exzellenzstrategie um die Einsicht, dass eine gut organisierte Universität in der Wissenschaft zwar nicht alles, aber ohne eine gut organisierte Universität alle Wissenschaft nichts ist.

Positionspapier „Exzellente Universitäten benötigen exzellente Governance!“, November 2017